Der Winter weigert sich standhaft, die Segel zu streichen. Wann immer uns ein lauer 13 Grad Abend ein bisschen Hoffnung auf Frühling macht, wachen wir mit einem 0 Grad Morgen wieder auf, der oft genug Schneeschauer im Gepäck hat. Zusammen mit dem Winter weigert sich auch die Infektsaison standhaft, zu Ende zu gehen. Letzteres hat zur Folge, dass ich nur das Nötigste schaffe. Meine Beratungen haben oberste Priorität, wenn es um Erwerbsarbeit geht. Ein paar Artikel sind noch in der Pipeline und müssen abgearbeitet werden und dann – ja dann ist die Zeit, die ich mir zwischen Krankenpflege und Fürsorge für die restlichen Kinder freischaufele, auch oft schon rum. Mein Plan, regelmäßig über Dankbarkeit zu schreiben, lässt sich viel schwerer umsetzen, als ich gehofft hatte.
Das Leben mal wieder.
Deshalb gibt es heute auch keine tiefergehenden Gedanken zum Thema Dankbarkeit. Stattdessen lenke ich euren und meinen Blick einfach auf die schönen Kleinigkeiten, die jeder noch so anstrengende Tag im Gepäck hat:
- Frische Tulpen auf dem Tisch
- Ein paar Rosen auf dem Buffetschrank
- Erstes Grün, das aus den Anzuchtstöpfchen auf der Fensterbank kommt
- Milchkaffee
- Ein warmes Feuer im Kamin
- Oma, die eine halbe Stunde mit dem kranken Kind telefoniert
- Kartoffelsuppe mit Pfannenbrot
- Nach langer Abwesenheit zum Hauskreis zurückkehren und herzlich wieder aufgenommen werden
- Ein Kind, das endlich “sein Buch” gefunden hat, das erste, dass es so fesselt, dass Lesen nicht mehr zur Pflichtaufgabe wird oder nur für App-Punkte erledigt. Was für ein Geschenk.
- Das alte Tischtuch, das ich von meiner Tante zur Hochzeit bekommen habe
- Eine breite, gemütliche Couch, auf der kranke Kinder liegen können
- Haferbrei
- Schmelztabletten gegen Fieber
- Ein gutes Buch
- Tiefe, vertraute Gespräche in meinen Beratungssitzungen
- Das Privileg, Menschen bewegen zu können
Was würdest du heute spontan auf deine Dankbarkeitsliste schreiben?