Eltern sein, Familie leben

Hände weg von den Sommerferien!

Lieber Herr Schäuble,

meine Freundin und Vorbild im Schreiben, Veronika Smoor, sagte einmal, eine Goldene Regel beim Schreiben sei es, niemals etwas mit Wut im Bauch zu schreiben. Zumindest dann nicht, wenn man es veröffentlichen will. Bitte verzeih mir, Veronika und bitte verzeihen auch Sie, Herr Schäuble, ich breche diese Regel heute. Denn ich habe Wut im Bauch – und zwar nicht zu knapp und trotzdem werde ich diesen Text veröffentlichen.

In mir brodelt es seit Wochen. Eigentlich jeden Morgen, wenn ich aufwache und meinen Kindern sagen muss, dass jetzt wieder Schule ist. Schule, obwohl sie nicht hingehen können. Schule, obwohl sie weder ihre Freunde, noch ihre Lehrkräfte sehen können. Schule, obwohl mein Sohn nicht mit seiner Bläserklasse Trompete spielen darf. Schule, obwohl die beste Freundin meiner Tochter hier nicht pünktlich um sieben klingelt und meinem kleinen Morgenmuffel den Start in den Tag versüßt. Schule für die großen Geschwister, obwohl das Kitakind zu Hause ist und nicht versteht, dass die anderen beiden Kinder nicht mit ihr spielen können.

Ich habe dieses Brodeln veratmet. Tränen getrocknet. Arbeitspläne gestreckt, bis in die Osterferien hinein, um Druck rauszunehmen. Ich habe Wutanfälle aufgefangen, Fragen beantwortet. Hilfslehrer gespielt und noch mehr Wut veratmet. Ich habe mit Trauer registriert, dass wir dieses Jahr nicht in den Sommerurlaub fahren können. Und ein bisschen Wut darüber veratmet, dass selbst der Herbst eher unwahrscheinlich ist.

Wir haben hier alle das Beste aus dieser schwierigen Zeit gemacht. Wir haben ein Miteinander zwischen Lernen, Arbeiten, Natur und Medien gefunden. Das klingt jetzt nach Bullerbü – in echt war es oft aber grenzwertig anstrengend. Auch für die Kinder. Und die haben jeden verdammten Tag ihr Allerbestes gegeben. Gearbeitet. Geweint. Wut rausgeschrien. Sich dem Schicksal ergeben und weitergemacht. Wieder geweint. Ihre Großeltern höllisch vermisst und tapfer weiter getan, was getan werden muss.

Am Mittwoch saßen wir dann leicht nervös vor dem Livestream und haben eineinhalb Stunden auf den hessischen Ministerpräsidenten gewartet. Ich habe Wut veratmet, weil sich die irren Ideen, wie es jetzt weitergehen könnte, überschlagen haben. Und weil unsere Kinder all dem so hilflos ausgeliefert sind. Wir haben diese Pressekonferenz gehört und festgestellt, dass wir genau so weitermachen werden, wie bisher. Zumindest noch eine Weile. Danach wird es irgendeine Art von Schule geben. Aber nicht die, die sie kennen. Es wird wohl kein Spielen auf dem Schulhof geben. Schule zu ungewöhnlichen Zeiten vielleicht. Sicher keine normalen Tage. Und ob Trompete gespielt werden darf, ist fraglich. Wir haben uns angesehen und einander die Hände gedrückt. Wir haben an unsere Großeltern gedacht und an die alte, kranke Uroma. Was auch immer nötig ist, haben wir uns versichert, tun wir. Wir schaffen das auch weiter.

Am Abend haben der Mann und ich uns müde angesehen. So wie jetzt geht es auf Dauer nicht weiter, haben wir gesagt. Wir müssen umdenken. Arbeiten und Schule und Betreuung anders organisieren. Was auch immer nötig ist – wir schaffen das. Und zum Glück sind es ja nur zwei Monate und dann sind Sommerferien. Druck raus für alle. Entlastung für die Kinder. Der Kopf darf frei werden. Vielleicht dürfen wir ja sogar mal zum See im Wald laufen bis dahin und sogar baden, wer weiß. Hauptsache wir haben mal sechs Wochen, in denen die Kinder loslassen dürfen und wir damit auch.

Ähnlich dachte meine Freundin. Denn bei ihr ist es noch verschärfter. Sie ist Lehrerin. Während ihre eigenen Kinder zu Hause waren und versuchten, ihre Aufgaben zu erledigen und den Papa im Homeoffice möglichst wenig zu stören, hat sie sich in der Zeit um Kinder in der Notbetreuung gekümmert. Und wenn sie nach Hause kam, um ihre eigenen Schüler, die Aufgaben brauchten, Fragen hatten oder einfach eine Kummernachricht an ihre Lehrerin schreiben mussten und nun ein paar tröstende Antworten brauchten. Das hat sie übrigens auch in den Osterferien getan. Was immer nötig ist, hat sie sich gesagt. Wir schaffen das. Nun versucht sie mit ihren Kolleginnen Konzepte zu entwickeln, wie sie Abschlussklassen beschulen kann – und danach alle anderen. Während sie Notbetreuung macht. Und ihre eigenen Kinder zu Hause sind. Was immer nötig ist, sagt sie mit Blick auf ihre eigenen Eltern, die sie schützen möchte. Wir schaffen das. Es ist ja auch nicht lang, bis zu den Sommerferien.

Doch diese Sommerferien, die wollen Sie nun kürzen, Herr Schäuble – und da sind sie bei weitem nicht allein. Und das ist der Grund, warum ich meine Wut heute nicht mehr veratme. Denn dieser Vorschlag – auf den ersten Blick schlüssig argumentiert, trifft diejenigen hart, die gerade bis an ihre Grenzen und darüber hinaus gehen. Lehrer und Schüler!

Sie argumentieren damit, dass Eltern ihre Urlaubstage zum Teil jetzt schon aufgebraucht haben und den langen Sommer nicht mehr stemmen könnten. Und da merke ich, wie ich noch mehr Wut veratmen muss. Wie kann das eigentlich sein, frage ich mich, dass Eltern zur Meisterung dieser Krise Urlaub nehmen müssen? Wie kann das sein, dass dafür nicht sofort eine andere Lösung bereit stand? Wie kann das sein, dass man quasi aus dem Stand ein Rettungsschirm für Unternehmen hatten – aber keinen für Familien? Wie kann das sein, dass man einfach voraussetzt, dass wir Eltern das schon regeln und dass wir allein mit unseren Vorgesetzten aushandeln müssen, wie wir das nun hinkriegen? Wie kann das sein, dass dadurch manche Glück haben (weil nette Arbeitgebende) und andere einfach Pech (weil Rindviecher den Betrieb leiten?) Wie kann das sein, dass Ihnen dazu nun nichts besseres einfällt, als die Sommerferien zu kürzen?

Wie kann das sein, dass wir bei all dem niemals von Bedürfnissen der Kinder gesprochen haben? Stattdessen haben sich Leute ausgedacht, was Bedürfnisse von Kindern sein könnten, die offensichtlich lange keins mehr aus der Nähe gesehen haben. Wie kann das sein, dass niemand unsere Lehrerinnen und Lehrer fragt, wie man die Krise bewältigen könnte? Wie kann das sein, dass deren psychisches Wohlbefinden überhaupt keine Rolle spielt – weder ihres, noch das von unseren Kindern?

Wie kann das sein, dass keiner sieht, was unsere Kinder gerade leisten? Wann klatschen wir für sie vom Balkon? Wann schreibt jemand ein Lied für die kleinen Helden der Krise? Oder besser noch, wann zahlen wir form- und bedingungslos ein Elterngeld an alle Familien aus, die gerade nichts verdienen? Wann schenken wir jedem Elternteil pro Kind fünf Wochen Sonderurlaub zur Krisenbewältigung? Wann rollen wir Alleinerziehenden den roten Teppich in sämtliche Notbetreuungen aus oder schicken Ihnen eine Nanny nach Hause?

Neben dem Zeitargument gibt es ja noch das der Bildungslücken, die man im Sommer stopfen könnte. Ich habe da eine Frage in die Runde: Glaubt irgendjemand allen Ernstes, dass Kinder und Lehrer, die eine solche erste Jahreshälfte hinter sich haben, im Sommer, wenn es warm ist, sie eigentlich frei hätten und sie fix und fertig von dem sind, was hinter ihnen liegt, produktiv arbeiten? Glaubt allen Ernstes irgendjemand, dass das ein guter Weg ist, den Stoff dieses Halbjahres aufzuholen? Wie wäre es, wenn wir stattdessen in die kleinen und großen Helden aus der Schule vertrauen? Lasst den Lehrerinnen und Lehrern ihre sechs Wochen zum Durchatmen. Lasst unsere Schülerinnen und Schüler in Ruhe und sorgt bestenfalls für gute Betreuungsmöglichkeiten. Und bitte vertraut Ihnen, dass sie die Kohlen im Herbst gemeinsam aus dem Feuer holen. Ich jedenfalls mache mir darum gerade die wenigsten Sorgen.

109 Kommentare zu „Hände weg von den Sommerferien!“

  1. Danke! Genau so ist es und das sollte überall gehört werden. Ich jedenfalls werde es teilen!

      1. An und für sich haben Sie nicht ganz Unrecht mit dem, was Sie schreiben.
        Was mich persönlich stört ist, dass Sie keine Silbe an die Erzieher verschwenden, die jetzt in dieser schwierigen Zeit ebenfalls jeden Tag viele Stunden lang die Notbetreuung an den Schulen sicherstellen und dies auch jedes Jahr in allen Ferien machen.

        Schön, dass Ihre Freundin als Lehrerin in den Osterferien ein paar Stunden täglich ihre Schüler “betreut” hat. Meine Freundin als Erzieherin war in den Osterferien jeden Werktag für die Kinder in der Notbetreuung da, von 8 bis 16.30 Uhr und wird dies ab morgen auch wieder sein und wenn, wie geplant ab dem 20.04.2020 die Notbetreuung noch erweitert wird, (mehr systemrelevante Berufe, eine 24/7 Betreuung) dann wird sie, mit ihren Mitarbeitern, in Schichten arbeiten. Auch nachts muss dann die Betreuung sichergestellt werden. In einem Gebäude ohne die Möglichkeit sich zu duschen, ohne Betten, ohne WLAN oder TV Anschluss um die Kinder auch mal mit einem Film ablenken zu können, und ohne Schutzmasken.
        Sie glauben nicht, wie oft meine Freundin in den letzten Wochen die Worte:”Bitte Abstand halten.” benutzt hat, da die Kinder naturgemäß gerne Nase an Nase hocken, dies aber zur Zeit unterbunden werden soll. Wenn dann ab morgen deutlich mehr Kinder kommen habe ich ihr geraten den Satz auf Band aufzunehmen und über die Lautsprecher der Schule als Dauerschleife drinnen und draußen abspielen zu lassen.
        Ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie und selbstverständlich Ihrer Freundin alles erdenklich Gute.
        Esther

        1. Liebe Esther, danke für deinen Beitrag. Du hast völlig recht – Erzieherinnen in der Notbetreuung leisten Enormes. Ich thematisiere das an anderer Stelle auch recht häufig. Schau gern zum Beispiel mal in meine Instastories. Ich halte allerdings nicht viel davon, hier Berufsgruppen gegeneinander auszuspielen. Hier ging es ja jetzt um Sommerferien ????
          Ich wünsche Ihnen auch alles Gute und Liebe ????

        2. Sorry, aber darauf muss ich jetzt antworten. Man kann nicht immer alle im Blick haben. In der Regel gibt es Teams, die sich abwechseln können und wenn sie nicht in den Ferien Urlaub machen, dann zu anderen Zeiten. U sere Kita hat oft auch in den Ferien auf und dafür Schließtage zwischendurch für pädagogische Fortbildungen z. B. Urlaub wird also anders organisiert.
          Im übrigen geht es in dem Beitrag, der mir echt aus dem Herzen spricht, ums Prinzip und Anregungen mal umzudenken!

        3. GENAU! Ich bekomme auch das täglich mit. Und dann möge mal bitte jemand homeoffice machen mit einem U6-Kind daneben.
          Ganz übel ist es für alle Pädagogen und Pädagoginnen, die noch dazu eigene Kinder zu betreuen haben, im schlimmsten Fall als Alleinerziehende. HUT AB!!

    1. Corona gibt es schon länger und wird es auch länger geben. Klar das wir mit leben müssen, und auch vorsichtig damit umgehen müssen. Aber das alles stillstehen muss. Ich weiß nicht. Schule und Kindergarten ging vorher auch. Da war die Ansteckungsgefahr höher als jetzt. Meine Tochter hat ne Autioimunerkrankung ich habe auch Angst, aber deswegen darf man nicht nur eingesperrt sein. Es muss weiter gehen. Unsrer Kinder wegen. Den Menschen wegen die sehr EINSAM sin. UNSRER wegen.

      1. Coronaviren gab es schon immer, ja. Aber die Covid-19 Viren sind ein neuartiger Virus aus der Coronafamilie, der von Tieren auf Menschen übergesprungen ist. Gegen diesen haben wir Menschen keine Abwehrkräfte, keine Immunität, keinen Impfstoff. Er kann mitunter sehr schwere Verläufe auslösen und hat eine hohe Sterblichkeitsrate.

        1. Komisch, zeigt aber weit weniger Todesfälle als Geippen davor????Und Schweden hat es bewiesen, dass es auch ohne der ganzen Panikmache geht. Da läuft alles normal weiter…und hui siehe da, die sind nicht schlechter dran als wir- im Gegenteil

          1. Die Sterblichkeit in Schweden liegt bei 10%! Schauen sie sich mal die Bevölkerungszahl und die Zahl der Erkrankten, Toten… von Schweden an! Im Vergleich zu Deutschland steht Schweden richtig schlecht da!

          2. In Schweden funktioniert Gesellschaft auch anders. Dort ist man sehr viel mehr auf das Gemeinwohl bedacht und soziale Zusammenhänge funktionieren anders als in Deutschland. Es gibt dort ein Prinzip, dass sich Lagom nennt -nicht zu viel und nicht zu wenig. Wehe dem, der aus der Reihe tanzt…

    2. Ich teile den Beitrag auch. Aber nur in Italien, Spanien, den USA, Afrika und Indien…. Die Menschen dort müssen endlich mal sehen was die echten Probleme dieser Krise sind!

      1. Finden wirklich so viele Menschen, dass eine Erholung von SECHS Wochen unablässig ist?!?! Echt jetzt? Das ist mehr als mein kompletter Jahresurlaub. Ich habe auch zwei Kinder (5 und 6 Jahre), bin selbstständig und trage die Verantwortung für 6 Angestellte. Ich bin echt fassungslos, dass eine Berufsgruppe für sich herausnimmt, sich unter 6 Wochen nicht erholen zu können. Und das ohne jegliche finanzielle Einbuße während dieser harten Zeit. Das klingt alles sehr verwöhnt und verweichlicht. Auch die Kinder werden sich nach 3 Wochen erholt fühlen, da bin ich mir sicher!
        In den Kitas herrscht durch die Bank außer Langeweile nur noch Langeweile. Keine tolle Zeit, klar! Aber Kitas und Schulen hier in einem Atemzug zu nennen ist wohl nicht gerade fair.

        1. Ich kann verstehen, dass es als Selbständige gerade echt schwer ist und anstrengend und dass es da nicht ist, sich in die reinzuversetzen, die es vermeintlich leichter haben. Aber genau der Versuch, auch die anderen zu sehen, ist so wichtig. Immer wieder. Sonst sind wir hart und verschlossen gegenüber anderen.
          Es kann sein, dass deine Kinder nach drei Wochen erholt sind und ihnen solch kurze Ferien reichen (wobei mich interessieren würde, woran du das fest machst). Aber das kann man ja nicht verallgemeinern.
          Lehrer haben ja gar nicht sechs Wochen frei im Sommer und auch in den anderen Ferien nicht.
          Und ich kenne keine Erzieherin, die sich gerade langweilt.

        2. Hier nimmt sich nicht die “Berufsgruppe” Lehrer ein Recht heraus, hier hat jemand einen Kommentar/offenen Brief verfasst, in dem zwei subjektive Meinungen zum Ausdruck kommen. Das repräsentiert keine Berufsgruppe.

          1. Stimmt – zumal ich keine Lehrerin bin, sondern als Familienberaterin selbständig. Ich kann also über meine Ferien eh selbst entscheiden 🙂

    1. Deutschland testet viel mehr als Schweden. Je mehr Leute getestet werden, desto mehr „milde“ Fälle werden gefunden. Folglich sinkt die Rate der Todesfälle.
      ????

  2. Sehe ich genauso. Ich arbeite mit Kitas und hier sieht es ähnlich aus. Auch hier versuchen die Erzieher alles, den Kindern zu helfen und auch den Eltern. Und sie vermissen die Kinder und ihre eigentliche Arbeit. Und die Kinder…ja, die vermissen die Kita, ihre Erzieher, ihre Freunde.

  3. Super geschrieben.
    Ich möchte auch noch die älteren Kinder und Jugendlichen erwähnen, die genau so kämpfen, sich vielleicht normalerweise ehrenamtlich beispielsweise bei den Pfadfinder*innen engagieren. Lager, Gruppenstunden und Fahrten absagen mussten und jetzt die wohlverdienten Sommerferien für hoffentlich genau diese Dinge nicht bekommen sollen. Ganz bescheuerte Idee. Kann ich nicht anders sagen.
    Und ja. Die Eltern, die bereits Urlaub für anstrengende Wochen verschleudert haben, sollten unbedingt entschädigt werden anhand von bezahltem Urlaub mit ihren Kindern. Die Krise betrifft alle. Insbesondere auch die Jüngsten unserer Gesellschaft. Das, was in den letzten Wochen stattfand, hatte definitiv nichts mit Urlaub zu tun.

  4. Ich sehe es in großen Teilen komplett anders. Es heißt jetzt, egal in welchem Bereich, Arschbacken zusammenkneifen und die Zeit durchstehen. Jeder muss Entbehrungen in Kauf nehmen, das ist nunmal so. Ausnahmen: Alleinerziehende und Familien, die aufgrund der Situation kein Einkommen erzielen können. Hier sollen, nein hier müssen, alle an einem Strang ziehen, Arbeitgeber wie auch das Land bzw. der Bund. 5 Wochen Sonderurlaub pro Elternteil halte ich für einen schönen Wunschtraum, lässt sich aber nicht umsetzen, weil dann die Arbeitskraft wieder länger fehlt. Es sind nicht alle Bereiche der Wirtschaft in Kurzarbeit; für manche Bereiche geht es ziemlich normal weiter. Dort wo es möglich ist, sollte Homeoffice ermöglicht werden. Notbetreuungen sehe ich persönlich zwiespältig. Klar, für Alleinerziehende und für Eltern mit systemrelevanten Berufen. Nur wird wirklich jeder, der Anspruch darauf hat auch gerne, sofort und bereitwillig darauf zurückgreifen? Oder gibt es Leute, die Zweifel daran haben, ihre Kinder dann wirklich in einen im gesundheitlichen Sinne nicht kontrollierbaren Pool zu geben? Wir alle kennen die Schilder an der Kita-Tür mit der Aufschrift „Wir haben: Bindehautentzündung, Magen/Darm, Erkältung, Läuse, etc.“ Jetzt Neu: mit Corona! Wir alle, weder die Regierung, die Wissenschaft, die religiösen Institutionen, noch du, noch ich, wissen, wie lange die aktuelle Situation noch vorherrscht und welchen weiteren Verlauf sie nimmt. Deswegen, wie eingangs geschrieben, da müssen wir jetzt durch, egal wie lange es dauert. 6 Wochen Sommerferien ändern da nichts dran. Zeit, Ruhe und Besonnenheit wird jetzt benötigt.

    1. Die aktuelle Situation herrscht so lange vor, wie wir sie leben. Und wenn wir nicht bald aufhören, ist der Herbst schneller da, als wir denken und damit die nächste Influenza- und Coronawelle… wie jedes Jahr, saisonal bedingt eben… nur etwas verändert hat sich das Virus, wie jedes Jahr. Das machen die so… zum überleben.

      1. Genau so sehe ich es auch. Das Virus ist 2021 auch noch da. Man sollte sich da endlich mal Gedanken zu machen. Zu sagen: Bleib daheim, Kassier nur 60% und keine Großeltern/andere Betreuung/Kinder etc sind weiterhin tabu. Ich muss eigentlich Vollzeit arbeiten. Nehm jeden Tag den 3 jährigen mit. Ich kann nicht mehr. Ich hätte auch gern 6 Wochen Urlaub im August. Aber da ist Hochsaison bei mir. Es müssen endlich mehr Alternativvorschläge kommen.

        1. Hallo Nina – ich kann dich total gut verstehen. Und das klingt echt belastend. Ich sehe, dass du auf jeden Fall eine Lösung brauchst. Nur vielleicht müssen das ja nicht verkürzte Sommerferien sein, sondern eine verlässliche Betreuung – mit schönen Angeboten, die diejenigen Nutzen können, die es benötigen?

      2. Dieser Virus, liebe Caroline, ist aber kein saisonaler Coronavirus, der nur leicht mutiert ist, sondern eine völlig neue Viruserkrankung, die wir noch zu wenig kennen, gegen die wir keine Antikörper haben und keinen Impfstoff und die für nicht wenige Menschen tödlich verläuft. Die Länder, die das öffentliche Leben nicht eingeschränkt haben, zahlen gerade einen hohen Preis. Siehe NY, siehe Schweden, die mittlerweile die höchste Todesrate in Skandinavien haben.

        1. Liebe Daniela, das Virus ist schon lange bekannt (habe es in meinem Mikrobiologie-Buch von 2005 gefunden). Die Mutation dient den Viren zur Fortpflanzung und “Arterhaltung”. Macht das Influenza-Virus jedes Jahr und die anderen Viren auch.

        2. Eine Grippe-Impfung hat noch keine Grippewelle verhindert. Und die Todeszahlen vergleicht man am besten mit denen der Grippewelle 2017/2018. Es ist wohl Zeit sich um Gesunderhaltung zu kümmern und dann lassen wir jetzt mal die Epidemiologen zu Wort kommen. Die haben da Ahnung.

          1. Meistens ist es sinnlos, das bekannte, vor dem man die Augen verschließen möchte, weil die Wahrheit zu sehr belastet, nochmal zu erklären.

            Ich versuchen es trotzdem noch einmal.

            Corona Viren selbst gibt es schon seeehr lange, da haben sie Recht. Aber nicht diese Art an Corona Viren, der CoVid19. Ja es ist eine Mutation, allerdings einer Art des Corona Virus, der bislang nicht auf den Menschen übergegangen war. Das heißt wir haben auch keine Immunität gegen ähnliche Viren (wie die Grippe die sie anführen), da sie bislang beim Menschen auch nicht in ähnlicher Form vorkam. Bei der Grippe, da handelt es sich um “geringe” Mutationen von human aktiven Viren. Das heißt, dass der Körper sie allgemein als Bedrohung schnell erkennt weil er mit SEHR ähnlichen Viren schon viel Kontakt hatte. Das geschieht bei CoVid19 nicht. Deswegen dauert es so lange, sind die körperlichen Reaktionen so unterschiedlich. Zudem ist die Ansteckungsrate wahnsinnig viel höher als bei der Grippe. Zieht die Hochphase der Grippe sich “unbehandelt” über 4 bis 5 Monate, würde die Corona welle in wenigen Wochen Millionen Menschen mehr infizieren. Zu Lasten des Gesundheitssystems.

            Als extrembeispiel;: haben sie in irgendeiner Grippesaison Mal Kühlwagen vor New Yorker Krankenhäuser gesehen weil die Menschen so massenhaft sterben?! Führen sie sich Mal nur diese Bilder vor Kopf und fragen sie sich ob man dass dann mit der Grippe vergleichen kann.

            Und abschließend zur immer wieder herangezogenen Aussage über die Grippewelle von vor 2 Jahren: die Sterblichkeitsrate war so hoch weil man die Entwicklung der Grippe falsch vorhergesagt hat. Es gibt ein paar große, verbreitete Virenstämme der Grippe und man versucht, vorherzusagen welcher Virenstamm und welche Mutation sich vorraussichtlich in der Grippewelle durchsetzen wird. In diesem Jahr lag man Sträfling falsch, hat aus Kostengründen genau gegen den verbreitetsten Erreger nicht geimpft gehabt. Dadurch infizierten sich deutlich mehr Menschen aus der Risikogruppe, die sonst oft geschützt ist. Aus diesem Grund lag die Sterblichkeitsrate so viel höher als sonst und war auch die Ansteckungsrate etwas erhöht. Was die Ansteckungsrate allerdings betrifft, lag diese noch immer signifikant unter der des Corona Virus.

            Ja. Wir müssen öffnen. Stück für Stück. Aber bitte. Lasst nicht die Ungeduld die Vernunft überflügeln. Lasst uns in der gebotenen Geschwindigkeit “testen” welche Maßnahmen welche Auswirkung haben. Und wie wir das Gesundheitssystem auslasten aber nicht überlasten können. Zum Schutze unserer älteren Bürger. Aber auch zum Schutze unserer Mediziner. Auf dass sie nicht vor die unmenschliche Aufgabe gestellt werden, entscheiden zu müssen wer leben darf und wer sterben muss. Und dass keiner von uns mit den Konsequenzen solcher Entscheidungen leben muss.

            An die Autorin: Ich danke ihnen für die Worte. In ihnen steckt so viel Wahrheit.

          2. Danke für Ihren Erkläungsversuch. Ich selbst bin mittlerweile dazu übergegangen, keine weiteren „Corona-ist-nicht-so-schlimm“ Kommentare mehr freizuschalten.

    2. Lieber Martin, ich verstehe nicht ganz, worauf du hinaus willst. Du schreibst, alle “müssen die Arschbacken” zusammenkneifen. Faktisch ist das gerade so, ja. Aber auch unsere Kinder tun das ja. Allerdings sind sie eben keine kleinen Erwachsenen, sondern haben andere Bedürfnisse und andere Grenzen, die im Moment schon massiv übertrampelt werden vielerorts. Ich denke nicht, dass sie auf Dauer weiter irgendwas zusammenkneifen müssen. Es ist die Sache von uns Erwachsenen, Lösungen für die Krise zu finden. Unsere Kinder haben ein Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit und wir müssen schauen, wie wir das unter diesen schwierigen Umständen gewährleisten können.

  5. Yvonne Stierenberg

    Die Kinder sollen ihr 6 Wochen haben. Die rumbastele in den Ferien. Finger weg davon. Sollen die Kinder völlig durchgeschwitzt und fertig von der Hitze nach Hause kommen?
    Das ist nicht produktiv!!!!

  6. Danke, ich bin genauso wütend. Ich hatte mich über Ostern gerade wieder beruhigt und dachte es sei ein verspäteter Aprilscherz. Unsere. Sommerurlaub egal wo er stattfindet und wenn zuhause auf dem Balkon/ in der Wohnung lassen wir uns als Familie nicht nehmen, komme was wolle. Wir werden mit Corona leben müssen- morgen, nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr. Das Virus bleibt- Leider

  7. Vielen Dank für die wütenden Worte… ich hole die Farbe aus dem Bastelschrank und male ein Demo-Plakat. Und dann nehmen wir unsere Mütter-Freundinnen und gehen demonsteieren… für unsere Kinder und uns selbst…

  8. Du sprichst mir aus der Seele. Die alten Herren, die sich so etwas ausdenken, haben null Ahnung davon, was Familien, Lehrer und Erzieher gerade leisten. Uns als Lehrern die Sommerferien zu kürzen heißt, uns keine Chance zum Durchatmen und für die Konzeptarbeit zu geben. Wir sollen mal schnell Unterricht aus der Ferne geben, Schüler betreuen und Abschlüsse sichern. Zum Denken braucht man Zeit, unter Dauerdruck zu stehen macht krank. Also Hände weg von den Sommerferien, damit wir alle gestärkt in den Herbst gehen können.

  9. Der Beitrag spricht mir aus der Seele. Warum kann man allen Kids nicht die Chance geben die Sommerferien zu genießen und im Anschluss das Schuljahr zu wiederholen…warum dieser ganze Druck und Wahnsinn…auch die Kids haben Ängste… vor Corona…aber auch vor dem was sie leisten sollen ohne dieses Schuljahr überhaupt abschließen zu können…
    Diese Lücken werden sich endlos durch die Schuljahre ziehen und obwohl meine Kids beide starke Schüler sind und wir ja auch nicht davon ausgehen können das selbst nach den Sommerferien ein normales Schulleben möglich sein wird sollte für alle eine Wiederholung möglich sein. Ausgenommen Schüler der Abschlussklassen, die einen Ausbildungsplatz oder ein Studium in Aussicht haben.

    1. Danke für deine Sicht auf die Dinge! Sicher wäre auch eine Wiederholung denkbar. Und auf der anderen Seite denke ich mir, dass ja alle Schüler, in ganz Europa das Problem haben und sicher könnte man sich da auch einfach im nächsten Schuljahr darauf einstellen. Und das Schuljahr war ja auch schon zu über der Hälfte rum, als der Lockdown stattfand.

  10. Bedingt stimme ich zu. Allerdings kam von mir auch schon der Vorschlag die Sommerferien zu kürzen. Anders als in DE sind das hier jedoch neun Wochen und ob man da drei Wochen weg nimmt, fällt doch niemand wirklich auf- denke ich mir mal so.
    Die Kinder, die keine so fleißigen Eltern zu Hause haben, die ihnen den Stoff per Homescooling nahe bringen können, oder auch aus unsicheren Familienverhältnissen stammen, werden kommendes Schuljahr ein ziemliches Defizit haben.

    Jeder Familie eine Nanny oder Extraurlaub zu gewähren ist eine super Idee, die ich befürworten würde, jedoch wirtschaftlich nicht machbar und wie wir wissen, wird IMMER zuerst auf die Finanzen gesehen. Die angeschlagene Wirtschaft muss sich wieder erholen und dafür benötigt es die emsigen Eltern, die sich zwischen Kindern und Beruf aufreiben. Wir sagte meine Frauenärztin gestern: Die Psychologen werden in den nächsten Monaten enorm viel zu tun bekommen…

    1. Danke für deine Sichtweise. Ich finde den Satz deiner Frauenärztin so wahr und gleichzeitig so bitter. Ich hoffe, wir schaffen es als Europäische Gesellschaft hier, miteinander geduldig und empathisch zu sein und uns gegenseitig neben all den Mammutaufgaben, die wir leisten müssen, Trost und offene Ohren zu spenden. Egal wie wir die Dinge grundsätzlich sehen.

    1. Ja auf jeden Fall! Es wird gerade von allen viel abverlangt. Es ist auch nötig – ich stehe da voll hinter. Allerdings sind wir ja keine Maschinen.

  11. Ich bin wankelmütig in meiner Einstellung. Für unsere Familie sind Oster- und Herbstferien die Ferien, die wir gemeinsam haben. An denen hänge ich, von denen mussten wir jetzt auch schon die Osterferien opfern. Wir haben den Berg an Hausaufgaben auch gestreckt, weil meine Jüngste mit ihren 11 Jahren noch Hilfe braucht und beide Elternteile arbeiten und mir graust es vor den nächsten 1,5 Monaten, bis sie wieder zur Schule darf. Da werden die Aufgaben per FaceTime-Hilfe, Abends und am Wochenende erledigt werden müssen. Genau dieses Kind hofft, das die Sommerferien gekürzt werden. Sie will zur Schule und dort alle ihre Freunde sehen. Nicht wie sonst in den Ferien nur 1-2, weil alle weg sind. Das andere Kind steht vorm erweiterten Realschulabschluss, die wird in den Sommerferien nicht hin müssen, aber sie muss auch auf alles verzichten, was sie so geplant hatte. Und ist leider völlig unfähig, ihre Schwester zu unterrichten (wenn ich beide Abends in einem Stück und lebend vorfinden will), sonst hätte ich sie dafür eingespannt.

    1. Oh das klingt wirklich hart. Es ist echt krass, was viele Familien gerade stemmen müssen. Das stelle ich in meiner Arbeit auch täglich fest. Ich kann auch dein Kind gut verstehen, das mit seinen Freunden zusammen sein will. Diesen Wunsch habe ich hier auch – besonders bei einem Kind sehr stark. Wobei ich denke, dass diesen Sommer nicht so viele Kinder weg sein werden – ich kann mir gar nicht vorstellen, dass großartig gereist werden kann. Vielleicht haben sie dann ja im Sommer außerhalb der Schule eine schöne gemeinsame Zeit? Schön fände ich es, wenn Städte und Gemeinden Ferienspiele anbieten würden – ein nettes Programm, für alle, die es brauchen und möchten.

  12. …und was in der Diskussion noch viel zu kurz kommt: Was ust eigentlich mit der Tourismus-Branche? Die musste schon auf die Oster-Saison verzichten. Jetzt soll auch noch der Sommer gekürzt werden?
    Außerdem werden hier die Kinder vergessen, die mit getrennten Eltern leben müssen. Die Ferien werden oft unter den Elternteilen aufgeteilt. Wer soll denn die Entscheidung übernehmen, auf welchen Elternteil das Kind bei verkprzten Ferien verzichtet?

    1. Richtig – die Verkürzung der Ferien würde einen allgemeinen Rattenschwanz mit sich ziehen, der sehr viele Menschen betrifft.

  13. Hallo, danke, du sprichst mir aus der Seele!!!! Hoffentlich liest das mal jemand von denen und rüttelt manch einen Wach!!!

  14. Danke für deine Worte. Sie sprechen mir aus der Seele. Ich bin Sekretärin in einer weiterführenden Schule mit Gymnasialen Oberstufe.

    Die letzten Wochen waren wirklich heftig. Die Abiturprüfungen fanden unter strengen Auflagen statt. Eine Notbetreuung musste organisiert und ausgeführt werden und das mit Unterbesetzung. Denn auch im Lehrerkollegium und im Sekretariat sind Personen unter die Risikogruppen gefallen und konnten ihre Tätigkeit nicht ausführen. Da die Mitteilung von den Ministern auch immer nur Stückweise kam, mussten wir ständig wieder etwas verändern. Dies hatte zur Folge, dass wir auch an den Wochenenden gearbeitet haben. Aber wir haben es geschafft und wir haben es gern gemacht.

    Jetzt kommt die neue Herausforderung. Rückkehr der Haupt- und Realschulabschlussklassen. Gruppengröße max. 15 Schüler. Das sind bei uns an der Schule dann ca. 20 Gruppen. Haben wir genug Lehrkräfte damit wir alle beschulen können? Das müssen wir jetzt herausfinden. Aber ich bin mir sicher, auch das werden wir wieder schaffen.

    Aber die Verkürzung der Sommerferien ist absoluter Blödsinn. Vielleicht würde dies den Schülern etwas bringen. Vielleicht könnten auch die Lehrkräfte damit klar kommen. Aber die Verwaltung (Schulleitung und Sekretariat) kann dies nicht. Denn wir haben keine 6 Wochen Frei. Wir müssen in den Sommerferien 3-4 Wochen weiter arbeiten. Denn irgendwann muss ja das alte Schuljahr abgeschlossen und das neue Schuljahr vorbereitet werden. Wir bekommen ja neue 5. Klassen oder neue Oberstufenschüler. Wann sollen wir denn diese Arbeit erledigen, wenn da noch “normaler” Schulbetrieb wäre? Daran denkt kein Politiker und das ärgert mich sehr.

    Für mich wäre die Verkürzung der Sommerferien eine Katastrophe, denn ich weiß dann wirklich nicht, wie wir unsere Arbeit gewissenhaft erledigen sollen.

    1. Danke für deine wertvolle Sichtweise aus der Verwaltung – die wird ja derzeit noch gar nicht beachtet und ist natürlich auch ein immenser Baustein in dieser ganzen Nummer. Danke für deinen Einsatz!!!

  15. Herrgott, ich kann das Gejammer von diesen ach so geplagten Kindern und Eltern nicht mehr hören. Man könnte meinen, dass dieser Zustand schon seit Jahren anhält. Haltung ist angesagt.

    1. Unsere Kinder beweisen mehr Haltung, als manche Erwachsene dieser Tage. Und ansonsten tut es mir sehr leid, dass die Sorgen und Nöte der Kleinsten bei dir gerade solche Gefühle auslösen. Ich hoffe, du findest einen Weg, gut für dich zu sorgen und dich mit dir und deinen eigenen Nöten zu versöhnen und auch für diese Raum und offene Ohren zu finden. Ich glaube, diese Situation ist für keinen leicht. <3

  16. Es tut mir leid, dass ich jetzt so ehrliche Worte finden muss, aber nun habe ich Wut im Bauch. Es ist ein Beitrag, den man sich leisten kann zu schreiben, wenn man auf einer sicheren finanziellen Wolke schwebt und keinen klassischen 9 to 5 Job hat, der das Überleben der Familie sichert. Für viele Familien und Alleinerziehende ist diese Zeit schwer und sie würden sehr davon profitieren, wenn die Sommerferien verkürzt werden. Verkürzt nichtz gestrichen. Menschen, die schon in normalen Zeiten mit ihren 26, 27 Tagen Jahresurlaub nicht im entferntesten die Ferien abgedeckt bekommen. Und Arbeitgeber als Rindviecher zu bezeichnen, die alles tun, damit der Betrieb nicht in die Zahlungsunfähigkeit rutuscht, wirklich? Vermutlich gibt es auch schwarze Schafe, aber meinen Sie wirklich, dass die breite Masse ihrer Mitabeiter arbeiten lässt, weil sie gehässig sind? Wen wir alle diese Einstllung hätten, müssten wir uns nicht wundern, wenn Eltern es in zukunft (noch) schwerer haben den Job zuwechseln. Ein Betrieb lebt doch von seinen Mitarbeitern. Darüber hinaus gibt es stattliche Unterstützung für Familien, die wegen Kinderbrteuung nun tatsächlich nicht arbeiten können. Diese beträgt halt “nur” 67 % , aber es ist doch schon etwas und für die, die es sich leisten können toll. Das nicht alles aufgegfangen werden kann und nun jeder eine Nanny bezahlt werden kann, sollte jedem auch nur einigermaßen wirtschaftlich denkenden Menschen bewusst sein. Alles was der Staat bezahlt, sei es der Polizeieinsatz bei einer Fußballschlägerei, der neue Asphalt auf der Autobahn oder eben die Unterstützung während dieses Zeit wird am Ende durch uns alle bezahlt und ich wünsche mir sogra, dass der Staat auf mein Geld aufpasst und damit wirtschaftet.
    Bitte erstmal über den Tellerrand schauen und laut schrei (b)en!
    Ach ja: und unsere Kinder und auch alle aus der Umgebung sitzen nicht heulend vor dem Fernseher bei einer Pressekonferenz. Wir reden mit ihnen erklären, ihnen alles, machen das beste raus, aber dieskutieren mit ihnen nicht die Sorgen der Nation…

    1. Wiw. Viele Worte – viele Themen. Viele Gedanken und viele Emotionen. Danke für deine Ehrlichkeit. Und da ich ja selbst mit Wut im Bauch geschrieben habe, habe ich auch kein Problem damit, dass du deine hier bei mir lässt :-).
      Vielleicht magst du, wenn die erste Wut verraucht ist, noch einmal in Ruhe lesen, was ich geschrieben habe? Denn viele deiner Gedanken habe ich aufgegriffen. Gerade was Alleinerziehende angeht und auch Betreuung in den Ferien.
      Und was die Sorgen und Nöte der Kinder angeht: Bitte bedenke, dass genauso wie die Arbeitssituationen unterschiedlich sind, auch die seelische Befindlichkeit sich von Mensch zu Mensch unterscheidet. Auch das darf man einfach mal stehenlassen.
      Hier saß übrigens auch keiner heulend vor der Pressekonferenz. Da hast du was missverstanden im Eifer des Gefechts.

      1. In deinem Wut-Schreiben wurden viele Missstände aufgezeigt und vor allem auch die Tatsache, dass man sich am Anfang Gedanken um die Familien hätte machen müssen, hat man aber nicht. Und nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Wie sollen wir – ich lebe in Österreich mit 9 (!) Wochen Sommerferien und alle Großeltern sind in Deutschland, können somit im Sommer nicht wie geplant einen Teil der Betreuung übernehmen – diese Ferienbetreuung meistern? Ich musste bisher keinen Urlaub hergeben, konnte im Home Office arbeiten und dennoch habe ich durch den Wegfall der Großeltern Probleme diese Zeit zu schaffen. Daher muss ich meiner Vorrednerin zustimmen, über den Tellerrand schauen! Es gibt auch Familien, die sich auch im Sommer noch keine Auszeit und Erholung gönnen können und weiter durchhalten müssen … auch wenn die Luft schon raus ist. Und denen hilft es, wenn die Ferien verkürzt werden. Vielleicht ist es ein Kompromiss für alle, dass nur Betreuung in der Ferienzeit angeboten wird und die kann in Anspruch nehmen wer muss, der Rest darf zum See laufen ….

        1. Da stimme ich dir voll und ganz zu – und das schreibe ich im letzten Absatz des Artikels ja auch 🙂

  17. Vielen Dank für den guten und differenzierten Artikel, liebe Daniela! Ich teile deine Meinung vollständig und viele Aspekte, die du schreibst, sind auch meine Gedanken!

    Was den verpassten Stoff angeht (das Thema tauchte ja in einzelnen Kommentaren auf): Wir reden über eine Schulzeit von insgesamt 9-13 Jahren von der nun einige Wochen oder ggfls auch Monate fehlen. Das ist im Ganzen gesehen eine kleine Menge Stoff, die gerade nicht bearbeitet wird und die problemlos aufzuholen sein wird. Auch wenn zur Zeit keine regelhafte Schule stattfindet, so gibt es Aufgaben, die die SchülerInnen (mehr oder weniger ;-)) engagiert bearbeiten (ich weiss, dass das je nach Schule und Bundesland sehr unterschiedlich ist, bei uns läuft es gut (in Hamburg)) .
    (Zu)viel Wissen, was in der Schule vermittelt wird (werden muss) ist (leider) nach wie vor reines Lernwissen, was schnell wieder vergessen wird (vor allem in vielen Nebenfächern). Dann fällt halt mal ein Thema weg oder Themen werden kürzer behandelt – ganz ehrlich: so what?
    Die Sommerferien zu kürzen, führt aus meiner Sicht nur zu noch mehr Stress. Denn es ist ja nicht so, dass Schule nicht auch im Alltag für viele Familien mit Stress verbunden ist.

    Ich würde mich eher für schöne Ferienangebote aussprechen, bei denen die Kinder dann entspannt nette Dinge machen können – ohne Gedanken an Schule und Lernen, aber mit anderen Kindern zusammen.
    In dem Ort in dem ich aufgewachsen bin, gab es früher immer den sogenannten “Ferienspass”. Das waren 2 Wochen in den Sommerferien, angeboten vom Jugendzentrum, bei dem ein abwechslungsreiches Programm angeboten wurde und viele Kinder dran teilgenommen haben. Ich weiss gar nicht, ob es sowas in der Art noch gibt? Es gab eine verbindliche Anmeldung und die Eltern konnten sich zuverlässig darauf verlassen, dass das Kind dort (gut) betreut war.
    (Ups, doch länger geworden als gedacht… :-))

    1. Danke Verena, für deinen guten, differenzierten Kommentar aus Lehrerinnen Perspektive. Das finde ich gerade sehr wertvoll. In Kaufungen gibts übrigens noch Ferienspiele. Das müsste in etwa ähnlich sein.

      1. Ferien verkürzen, super Idee…dann sind mein Mann und ich zu Hause und unsere Tochter ist in der Schule. Denn unser Urlaub ist am Jahresanfang beantragt und laut Rechtssprechung muss ich diesen auch nehmen. Eine Verlegung ist nicht möglich, da ja noch andere Kollegen in den Ferien Urlaub nehmen und die Firma meines Mannes Betriebsferien hat.
        Na sehen wir es mal so: wir hocken wenigstens nicht die ganze Zeit aufeinander, denn jetzt ist das Kind zu Hause und wir gehen arbeiten (Gott sei Dank).

  18. Jetzt seid doch nicht alle so undankbar, immerhin machen am Montag die Autohäuser wieder auf!
    Wir sind schon ganz aufgeregt und überlegen, welches wir zuerst besuchen wollen…

  19. Bei uns gibt es auch jedes Jahr Ferienspiele. 2 Wochen. Ob sie dieses Jahr stattfinden wird sich zeigen. Sind normalerweise über 100 Kinder. Meine Kinder wollen dieses Jahr auf jeden Fall nicht hin. 6 Wochen Sommerferien die keine Ferien sind. Keine Schwimmbad, keine Zeit bei Oma und Opa in Bayern, kein Urlaub, keine Veranstaltungen. Ob die Kinder Freunde treffen dürfen wird sich zeigen. Von der Betreuungsproblematik mal ganz abgesehen. Was sind das für Ferien? Wir bekommen jetzt schon Lagerkoller.

  20. So so wahr, nicht nur ein Hoch auf unsere Kinder, auch ein Hoch auf uns Eltern, die gerade keine bzw kaum Zeit haben mal durchzuatmen. Unsere Kinder haben genug Zeit alles zu lernen und ob sie sich jetzt in Schreibschrift üben oder erst im Herbst oder wann auch immer ist wohl erstmal egal. Lg, danke dir für den wütenden jedoch sehr sachlichen Bericht!

  21. Sehe ich komplett anders. Meine Kinder im Grundschulalter sind jeden einzelnen Tag traurig, dass sie nicht in die Schule können. Sie wollen ihre Freunde und Lehrer sehen. Das Freizeitangebot, welches man als Familie vor Ort leisten kann, Radfahren, Laufen, Wandern, Inlineskaten, Skateboardfahren, Basteln, Kreide malen, Singen… ist erschöpft.
    Gerne machen wir das noch 2 Wochen, zur Not einen Monat. Aber dann wollen wir Planungssicherheit. Im Job und für die Kids. Die wollen ihre Lernziele erreichen, wir wollen Normalität.
    Die Sommerferien daheim brauche ich nicht. Ich brauche ein tragfähiges Betreuungskonzept, welches es zwei vollberufstätigen Eltern und Kinder, die durch Ganztagskita- und Schule soziale Kontakte lieben ermöglicht, eine Perspektive zu haben. Und die ist ganz sicher nicht, dass jetzt neben allem anderen auch noch 6 Wochen Sommerferien daheim überbrückt werden müssen, die keiner braucht und die so viel sinnvoller genutzt werden könnten!

    1. Es ist dein gutes Recht und auch nachvollziehbar, dass du es anders siehst. Die Frage ist, warum da all diejenigen mitziehen müssen, die diese sechs Wochen dringend nötig haben und auch gut für sich nutzen können? Ein Angebot auf freiwilliger Basis wäre da ja vielleicht eine Lösung.

  22. Sehr,sehr gut geschrieben. Mein Mann und ich waren und sind auch die ganze Zeit arbeiten gewesen. Trotzdem keine Betreuung für uns. Unser Glück,dass wir noch eine 17 jährige Tochter haben,die so die Betreuung von ihrem 7 jährigen Bruder übernommen hat. Und nach der Arbeit einen Erstklässler zu motivieren noch Schulaufgaben zu machen,top. Wir hatten auch große Hoffnung,dass dieser Zustand endlich ein Ende hat aber Pustekuchen. Und nicht jeder kann seinen gebuchten Urlaub kostenlos stornieren. Alle die erst in den Sommerferien wegfahren wollen und den Urlaub schon vor der Kriese gebucht haben, müssen abwarten. Und wenn ich Sprüche aus der Politik höre,dass wir unseren Urlaub an Ostsee und Nordsee verbringen sollen,dann sage ich nur ,super freue mich drauf mich mit Millionen anderer Menschen am Strand zu stapeln. Ist in dieser Situation natürlich auch sehr förderlich um Schritte nach vorn zu machen.

    1. Ja – das klingt anstrengend und ich verstehe deinen Wunsch nach Erholung. Toll, dass deine Tochter so sehr hilft. Das ist viel wert.

  23. Haltung ist angesagt?
    Da ist nicht ihr ernst?!
    Meine Kinder sind 2 (in 3 Wochen 3) und 5.
    Beide sind seit 5 Wochen daheim, was sie ganz toll genacht haben, und es stehen ihnen noch mindestens 16! weitere Wochen bevor. 13 bis zum Beginn der Sommerferien plus 3 Wochen Sommerschliesszeit.
    16 weitere Wochen in denen sie andere Kinder nur per Videotelefonie, bei Spaziergängen aus der Ferne oder in Filmen sehen dürfen. Weil es das Kontaktverbot gibt.
    16 weitere Wochen in denen sie ihre Grosseltern nicht sehen dürfen.
    16 weitere Wochen in denen ich als Mutter nicht arbeiten gehen kann und mir Sorgen darüber mache, wie es finanziell für die Familie weitergeht. Denn mein Job ist nicht Home-Office-fähig, zeitkritisch und ich kann auch nicht in Schichten arbeiten.
    Mein Mann arbeitet im Gesundheitswesen. Sein Job ist nicht schichtfähig, nur stundenweise Home-Office-fähig, dafür viele Überstunden und Rufbereitschaft per Diensthandy auch an Abenden und Wochenenden.
    Also kann nur ich mich um die Kinder kümmern.

    Die Kleine freut sich seit Januar auf ihren Geburtstag. Weil sie dann eine “Große” wird und im Sommer von der Krippe kitaintern in den Kindergarten wechseln darf. Das wäre eigentlich direkt nach der Schliesszeit, also Mitte August, geplant gewesen. Steht aber nun in den Sternen, weil ja zuerst alle großen Kita-Kinder zurückkehren werden dürfen nach 5 Monaten Pause und da keine Zeit für Eingewöhnungen sein wird?! Also wird man auch da wieder Verständnis für von uns Eltern und unseren Kindern erwarten. 🙁
    Der 3. Geburtstag unserer Kleinen wird also wohl nur mit Papa, Bruder und Mama stattfinden. Der gewünschte Kindergartenrucksack noch monatelang in der Ecke stehen müssen.

    Unser Großer hat mit knapp
    2 1/4 Jahren die Krebsdiagnose erhalten. Und er hat tapfer alles durchgestanden. Ist jetzt krebsfrei, wird allerdings erst, auf Grund der 5 Jahresfrist, in knapp 2 Jahren als geheilt gelten.
    Ich war zu dem Zeitpunkt im 5. Monat schwanger mit unserer Kleinen. Keiner konnte sagen, ob es die erbliche Form ist und die Kleine es auch hat. Ich durfte tagelang wg. Strahlenschutzgesetz nicht zu meinem Sohn.
    Ich weiß also, was es heißt mit Ungewissheit zu leben und zu kämpfen.

    Nur langsam aber sicher schwindet bei mir das Verständnis dafür meine Kinder noch weiter zu Hause behalten zu müssen, während ich tagtäglich sehe, wie ein Teil der Hochrisikogruppe (Senioren u.a. aus dem naheliegendem Altenheim) munter draußen flanieren und einkaufen gehen, als wenn nichts wäre. Und dann einige auch noch pampig werden und fordern die Kinder einzusperren, wenn man sie höflich auf die 2m Abstandsregelung hinweist, wenn sie uns zu nahe kommen.

    1. Oh das klingt schwierig und belastend! Viel Kraft und alles Gute für euch. Ich kann Deine Gefühle sehr gut verstehen. Du bist echt eine Kämpferin – aber ja – irgendwann hat jeder genug.
      Und zu den alten Menschen – das habe ich vereinzelt auch schon beobachtet. Das ist wirklich anstrengend.

    2. Liebe Bianca,
      Du sagst, du weißt, wie es ist, mit Ungewissheit zu leben und zu kämpfen. Warum dann dieses “Gejammer”?
      Dein Sohn gehört zur Risikogruppe. Nie im Leben würde mir der Sinn danach stehen, ihn freiwillig in eine Form der Betreuung zu geben, nie im Leben würde mir als Mutter das Verständnis schwinden.. Zum Schutz meines Kindes würde ich alles tun.
      Vielleicht muss ein Mensch erst größtes Leid ertragen haben, um gelassener mit Situationen der Betreuung der eigenen Kinder über 16 Wochen zu ertragen.
      Im Sommer wird mein mittleres Kind 6. Möglicherweise würden wir groß Schulanfang feiern – werden wir aber nicht, da das Geburtsdatum auch gleich das Todesdatum ist. Dieses Kind hat die Geburt nicht überlebt. Bei meinem Folgekind war bis zur Geburt nicht klar, ob es lebend zur Welt kommen wird, vielleicht Schäden vorhanden sein könnten, die vielleicht auch bleiben könnten – 40 Wochen zwischen Hoffen und Bangen und zum Schluss hat sich alles zum Guten gewendet. Welch großes Glück, für dass ich unfassbar dankend bin.
      Bitte glaube mir – ich weiß zu gut, was es bedeutet zu kämpfen und ich hoffe, du nimmst mir daher meine ehrlichen Worte nicht übel.
      Und obwohl meine beiden lebenden Kinder nicht zur Risikogruppe gehören, bin ich froh und erleichtert, dass Schulen und Kitas weiterhin geschlossen bleiben. Wie soll ich einen Grundschüler erklären, dass Masken zu tragen sind, unter denen es übertraglich warm ist. Wie sollen die Kinder in der Schule Frühstücken oder Trinken, wenn Masken nicht abgenommen werden dürfen? Wie soll an kleinen Dorfschulen der Schulbetrieb sich gestellt werden, bei Klassengröße bis 15 Schülern und Lehrern der Risikogruppe? An unserer Schule wäre das aufgrund des fehlenden Personals gar nicht möglich. Es gibt noch tausende Dinge, die ich aufzählen könnte.

      Sicherlich ist es für keinen eine leichte Zeit – aber je größer das im Leben ertragene Leid, umso leichter kann man doch Schul- und Kitaschließungen akzeptieren. Man weiß doch als Mama genau für wen und warum man das tut – um nie wieder ähnliches Leid zu ertragen..

      Zur Verkürzung der Sommerferien kann ich dir, liebe Daniela, in jedem Punkt nur recht geben.
      Unsere Kinder und auch die Lehrer hatten keine Ferien. Sie haben alle gearbeitet und Tag für Tag ihr Bestes geben und auch Kinder haben Ängste und Sorgen. Auch sie setzen sich mit den Gefahren des Virus auseinander. Es wäre ungerecht, Kinder mit einer Verkürzung der Ferien zu bestrafen.

  24. Mega!! Vielen Dank für diese Zeilen, die mir so aus der Seele sprechen. Bitte unbedingt nach ganz oben weiterreichen!!!
    KAFROE

  25. Wie aus meiner und ganz sicher auch vieler anderer Seele gesprochen, einfach klasse, endlich wahre Worte, dankeschön!!!

    Auch ich werde diesen Beitrag teilen….????

  26. Die Sommerferien sind für uns alle dringend nötig, um wieder Kräfte zu sammeln. Für alle Eltern, für alle Kinder und für alle Lehrer. Wenn uns die wohlverdiente Erholung genommen wird, dann wird wegen ausgelaugter Eltern, Lehrer und Schüler das kommende Schuljahr eine Tortur. So kann Schule nicht funktionieren.

  27. Danke, einfach nur Danke. Toll geschrieben. Ich hoffe, es liest jemand, der es an ihn weiterleitet.
    Zu mehr Kommentar habe ich keine Kraft, ich sitze nämlich den 4. Tag in Folge bis Minimum 2 Uhr, um das Material für meine Schüler zu erstellen, zu ordnen und Pakete für die nächsten 3 Wochen zu packen.
    Liebe Grüße Anna

  28. Liebe Daniela,
    du solltest öfter mit Wut im Bauch
    Schreiben und die goldene Regel missachten. Toller Artikel!!!! Ich habe zwei Anmerkungen:
    1. Bezeichnend ist, dass der einzige – aus meiner Sicht – unpassende Kommentar von einem Mann kam. Man möge mir verzeihen, denn auch dies schreibe ich mit Wut! Ganz offensichtlich betreut Martin keine Kinder selbst. Vielleicht tut es seine Frau. Ich hoffe er denkt nicht noch, er würde sie betreuen ;-).
    2. Ich mache mir viele Sorgen um die misshandelten und die missbrauchten Kinder in diesen Tagen, die noch in ihren Familien
    Leben. Für sie wäre jede Woche weniger in der Familie wichtig. Das geht natürlich auch durch gute Betreuung, anstatt Kürzung der Sommerferien. Nur die sehe ich für diese Kinder leider gar nicht…

  29. Ich bin auch Mama. Ja, meine Kinder vermissen die Großeltern. Das ist traurig. Ja, sie vermissen ihre Freunde. Ja, den Unterricht zu Hause machen, während beide Eltern irgendwie Homeoffice machen und zum Teil mehr arbeiten als sonst, geht an die Ressourcen. Und mich nervt es auch massiv, dass man einfach davon ausgeht, dass die Leute das schon irgendwie hinkriegen. Aber unsere Kinder schaffen das. Die aktuelle Kindergeneration hat in Bildungsnahenfamilien (und ich unterstelle, dass die Leserinnen hier das mehrheitlich sind) es wirklich sehr gut. Ich vermute, dass gerade die Kinder aus dieser Krise sehr viel mehr lernen werden als Schaden nehmen: Wie man mit Schwierigkeiten umgeht, dass man Rücksicht nimmt, selbst wenn es wirklich unangenehm ist, Flexibilität und Spontanität, dass sie länger durchhalten können, als sie dachten, mehr Selbstständigkeit, mehr Verantwortung in der Familie. Und ganz ehrlich als jemand, der beruflich viel mit Alten Menschen zu tun hat, und die Kriegs- oder Nachrkriegskindheiten hört: Ich hatte mir schon ernsthaft Sorgen gemacht, wie meine Kinder das lernen in einer Gesellschaft, in der immer alles da ist und es in der Großfamilie fast um Nichts Anderes geht, als um sie.
    Ich mache mir Sorgen um die Kinder, deren Eltern nicht im Homeoffice sind, die kein Deutsch können, die eine kleine Innenstadtwohnung haben und keinen offenen Park in der Nähe, in denen die Eltern Restaurantpächter sind und jetzt Komplettausfälle haben, deren Eltern sich jetzt noch öfter streiten, weil sie jetzt noch mehr auf einem Haufen hocken. Und für die könnte kürzere Sommerferien ein Segen sein, erst Recht, wenn es keine Waldheime gibt, keine Gefühl der, etc.

    1. Ich teile viele deiner Ansichten. Ich denke nur, dass man vieles sich mit freiwilligen, kostenfreien Variablen lösen könnte.
      Und nicht allen Kindern aus liebevollen bildungsnahen Familien geht es gerade gut. Da kommen viele Faktoren zusammen gerade und man darf die eigene Realität nicht auf andere projizieren.

  30. Das denke ich auch, jetzt ist schluß mit ganze Sache und Schule auch, meine Kinder machen keine Sommerurlaubschule. Und mir interessiert kein Geld und auch keine Schule im Moment nicht , keine denkt auf wkchtigere Sache, fur mich sind meine Kinder am erste Platz. Schluß und Punkt

  31. Danke für dieses Schreiben. Endlich wird über unsere Realität klar und eigentlich sehr sachlich trotz der Wut berichtet. Ich finde nicht dass alle gerade sich zusammenreissen müssen. Es gibt viele Menschen, die von Langeweile usw berichten. Und leider sind nicht alle Lehrer gleich engagiert. Unsere Schule lässt und vollkommen allein.
    Noch mal. Wenn ich so schreiben könnte hätte ich es genauso gesagt. Danke!

  32. Recht hast du! Und die Kitas wären davon ja auch irgendwie betroffen. Viele Kitas haben in den Sommerferien auch wochenweise zu und nicht jede Kita zur gleichen Zeit. Wie will man das organisieren? Den Erzieher* innen wird dann ja auch verdienter Urlaub verwährt…

  33. Gut geschriebener Text.Ich finde die Ferien wichtig.Meine Kids 17,13 und 12 sind total gestresst davon,sich die neuen Themen alleine anzueignen und die Aufgaben dazu abzuarbeiten.Und ich bin auch oft am Rand meiner Belastbarkeit.Ich arbeite jeden Vormittag in der Pflege,komme ko nach Hause und sitze nachmittags mit den kids an Aufgaben,erklaere alles,komme mir vor wie ein Lehrer.Echt anstrengend.Und dann mit den kindern noch ein wenig Freizeit geniessen.Wir freuen uns auf die Ferien,auch wenn ich arbeiten muss,aber dann bleibt uns wenigstens Zeit miteinander schöne Sachen zu machen,anstatt Druck wegen Schulaufgaben. Ich hoffe das dieser Alptraum bald ein Ende hat.l.g

  34. Vielen lieben Dank für den toll geschriebenen Artikel. Er spiegelt zum größten Teil die Realität in den Familien wider. Unabhängig davon, ob man eine Ferienkürzung befürwortet oder nicht.

    Ich selber Mutter von vier Kindern im Alter von 10 Monaten,3,5 und 6 Jahren, komme tagtäglich an meine Grenzen.
    Mein Mann arbeitet nach wie vor noch voll, von morgens bis abends.
    Ich glaube, ich muss nicht erzählen was es bedeutet Homeschooling mit dem Ältesten zu betreiben mit noch drei weiteren kleinen Kindern.

    Und auch ich finde, dass uns Eltern und Kindern seit Mittwoch in Badem-Württemberg jegliche Perspektive genommen wurde. Das hätte ich mich anders gewünscht.

    Ich fordere von der Politik eine andere Lösung, das ist für unsere Kinder auf Dauer nicht gut. Ich bin gerne solidarisch, und verzichte auf vieles, um die Allgemeinheit zu schützen. Das mache ich sehr gerne. Und eine Zeit lang kann ich das auch meinen Kindern zumuten.

    Aber gerade da wo wir wohnen, muss ich zunehmend feststellen, dass gerade die Risikogruppe ihr Leben relativ gut weiterleben kann, während die Kinder auf all ihre sozialen Kontakte verzichten, obwohl das gerade in dem Alter so besonders wichtig ist.

    Deshalb wünsche ich mir, dass Familien mit Kinder in die Entscheidungen mit einer höheren Bedeutsamkeit miteinfliessen.

    Dann noch eine Gegenfrage: Haben Sie den Artikel auch tatsächlich an die „Verantwortlichen“ gesendet? Ich finde es sehr wichtig dass die Politiker die Stimmung in den Familien verdeutlicht bekommen.

    Lg

    1. Danke für Ihren Kommentar. Ja – ich kann mir sehr gut vorstellen, wie anstrengend das gerade ist. Wie Familien mit mehreren Kindern in verschiedenen Altersgruppen gerade strampeln, ist auch nicht jedem bewusst.
      Und ja – ich habe den Artikel an Herrn Schäuble gesendet.

  35. Hallo,
    Ich finde es sehr schön und ehrlich geschrieben. Aber ich muss auch sagen dass ich mit den Lehrern eher weniger Mitleid verspüre. Während die Kitas von September bis zu den Weihnachtsferien durchgehen geöffnet haben und dann meist noch von Januar bis August ebenfalls genießen die Lehrer in der Zwischenzeit einige Ferien. Ich selbst arbeite als Erzieherin, habe 30 Urlaubstage. Auch in Coronazeiten arbeiten wir unseren vollen Stunden fang, gefährden uns und auch unsere Familien. Gleichzeitig muss ich die Betreuung meiner zwei Kleinkinder sicherstellen die derzeit weder zu Oma noch in die Kita können.
    Und von 6 Wochen Sommerferien können wir nur träumen. Also liebe Lehrer willkommen im Alltag in dem es nicht alle 6 Wochen Ferien gibt und man mit weniger Urlaub auskommen muss.
    Was Erzieherinnen momentan leisten sollte auch mal honoriert werden.
    Wenn wir nicht zur Arbeit können gibt es kein home office oder weiterhin volle Bezahlung ohne dass man Urlaub nehmen muss.
    Ich hoffe nach diesen Zeiten werden die Erzieherinnen sowie alle Pflegekräfte höher angesehen.

    1. Danke für deinen Kommentar. Und ja – was Erzieherinnen gerade leisten ist der absolute Wahnsinn.
      Allerdings haben unsere Lehrer gerade auch viel zutun. Und auch in den Ferien haben sie nicht immer Urlaub, sondern müssen arbeiten.

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  37. Herzlichen Dank für diesen Kommentar. Ich bin Lehrer und Vater von 2 Kindern und schaffe diesen Spagat mom tagtäglich. Danke fürs aussprechen!

  38. „Wie kann das sein, dass keiner sieht, was unsere Kinder gerade leisten? Wann klatschen wir für sie vom Balkon? Wann schreibt jemand ein Lied für die kleinen Helden der Krise?“
    Diese Fragen waren die Inspirationsquelle für meinen Song „Kleine Helden“. DANKE dafür, liebe Daniela!
    Hier kannst du das Musikvideo dazu anschauen: https://youtu.be/ftgH-VgxELg
    Teilen und Weiterleiten natürlich extremst erlaubt. 🙂
    Viele Grüße,
    Nica Neulich

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