Heute ist der Tag vor dem Wochenende, vor einem langen Wochenende. Also ist heute gefühlt Freitag und ihr bekommt eine Freitagspizza.
Nachdem das Wochenende voller Balsam war, begann die Woche ganz anders. Tiefschläge. Einer nach dem anderen. Sorgen und Ärger an vielen Ecken. Gesundheitliche Baustellen bei zwei unserer Kinder, noch immer kein funktionierendes Auto und auch keins in Sicht. Müdigkeit. Anstrengung. Manchester.
Gestern landete ich endgültig in einer tiefen Grube voller Trauer, Sorgen und Wut. Es ist nicht schön mit privaten Sorgen einzuschlafen, auch wenn man weiß, dass sie lösbar sind. Noch schlimmer ist es, mit dem Wahnsinn dieser Welt aufzuwachen. Manchester war für mich ein Schlag in die Magengrube. Die unbarmherzige Antwort auf die in mir gerade aufgeflammte Frage, ob ich nach all dem Terror in der Welt wohl schon abgestumpft sei.
Ich war zu müde, um meine Wut überhaupt noch rauszuschreien oder rauszuschreiben. Zu entsetzt von allem um mich herum, um noch Worte zu finden. Und so saß ich da. Stumm beim Nachbarn im Garten, ab und zu leise jammernd. Zu müde und zu ausgelaugt, um mit den Kindern zu diskutieren, es reichte immer nur für ein schwaches Mach halt.
Irgendwann endete der Tag – wie immer mit einem schlaffreien Kleinkind neben mir und nicht einmal die Tatsache, dass Lord of the shadows, die von mir so heiß ersehnte Fortsetzung der Cassandra Clare Romane, auf meinem Kindl angekommen war, konnte mir noch irgendwas geben. Das konnten nur ein ausführliches Einschlaf-Gebet (bei dem ich wirklich einschlief) und eine überraschend ruhige Nacht.
Heute morgen habe ich dann das getan, was ich wirklich richtig gut kann. Aufstehen und Krone richten. Ich staune immer wieder über mich selbst, wie ich es hinbekomme, doch immer wieder Chancen und Wege in Situationen zu sehen, die am Vorabend noch völlig verfahren schienen. Ich mag an mir meine gedankliche Flexibilität und die Fähigkeit, mich ziemlich vielen Gegebenheiten ziemlich schnell anzupassen und was wirklich Gutes daraus zu machen.
So buk ich heute morgen eine Schnell-Variante des Geburtstagskuchens für den besten Ehemann der Welt, bereitete die Schlafräume notdürftig aber ausreichend auf den Wochenendbesuch vor und fuhr mit ihm durch Autohäuser. Auf dem Weg erfanden wir gemeinsam Lösungswege für unsere verfahrenen Baustellen und hatten im Nu Dinge in der Hinterhand, auf die wir noch gestern nie gekommen wären. Sie sind nicht alle toll und einfach, aber ich weiß, dass ich mich mit ihnen arrangieren werde – weil ich so bin. Weil ich genau das bin.
Passend dazu hatte ich vorhin unglaublich tolle Post von einer Blogleserin und Mitbloggerin, der lieben Martha im Briefkasten – manchmal fügt sich wirklich alles!
Heute Abend feiern wir Geburtstag – trotz allem Stress und deswegen. Die Pizza wird bestellt. Morgen ziehen hier einige Omas und Opas ein – und wir, wir ziehen, wenn alles gut geht, für ein paar Tage aus und genießen Paarzeit. Ich werde euch berichten.
Oh, da freu ich mich aber, dass du dich gefreut hast 🙂 Ich wünsch euch eine super Feier und eine ganz tolle Paarzeit (Neid ist unchristlich, sagt eine Freundin immer lächelnd, wenn sie mal neidisch ist… Also freu ich mich einfach mit dir 😉 ) Liebe Grüße, Martha