Eckern Am Aschermittwoch wachte ich morgens auf und erschrak. War es wirklich schon wieder soweit? Gerade lag doch noch ein ganzes Wochenende zwischen mir und dem Beginn der Fastenzeit. Ich wollte mir doch in Ruhe überlegen, was dieses Jahr 7 Wochen kein Teil meines Lebens sein soll. Aber ehrlich, als ich da gestern so saß, vergrippt, übermüdet und genervt, dachte ich mir, dass die Fastenzeit dieses Jahr ohne mich auskommen muss. Ich faste einfach Fasten. Immerhin verzichte ich so schon auf genug und eine familienweite Grippewelle, die in einen großelterlichen Urlaub mündet, übersteht man nicht deshalb besser, weil man sich Zucker noch intensiver entzieht, als ich das eh gerade tue. Alkohol fasten ginge – es wäre aber kein wirkliches Opfer, das halbe Glas Wein am Freitagabend auch noch wegzulassen.
Also ist es beschlossen, ich faste nichts. Oder? Ein paar Dinge gäbe es schon, auf die ich einmal verzichten könnte und sie würden mir und meiner Umgebung gut tun. Zufälligerweise sind diese Themen auch in der Predigtreihe “Das Gute sehen” enthalten und ich stelle sie euch nun nach und nach vor. Wir starten mit dem Meckern.
Meckern – das geht irgendwie schneller, als man denkt. Selbst wenn wir uns vornehmen, es nicht zu tun. Gerade im Alltag mit unseren Liebsten sind wir schnell dabei, den Pfad der Beziehungsorientierung zu verlassen und stattdessen ordentlich rumzumotzen. Die Anlässe sind oft nichtig. Ein Paar nicht aufgeräumter Schuhe im Flur, das 23. Mamas innerhalb von fünf Minuten, obwohl man deutlich gesagt hat, dass man gerade Ruhe haben möchte, das umgeworfene Trinkglas beim Abendbrot. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Meckern ist menschlich, es gehört dazu. Keiner kann 24 Stunden am Tag gefasst, vernünftig, zugewandt und beziehungsorientiert sein. Schwache Momente gehören dazu, bei uns allen. Und doch – wenn wir uns einfach so hinnehmen, wie wir sind, dann entwickeln wir uns nicht weiter. Dann schleifen sich Verhaltensweisen, die wir eigentlich gern ablegen würden, tief ein. Dann finden es irgendwann einfach alle normal, dass Mama eben motzt, wenn sie abends müde und gestresst versucht, alles auf die Reihe zu bekommen. Wie grundlos diese Motzerei war, fällt mir oft hinterher auf. Daher ist die meckerfreie Zone ein wunderbares Fastenprojekt, um mal wieder die Beziehung zu allen Familienmitgliedern in den Vordergrund zu stellen und mal wieder bewusst zu schauen, was uns eigentlich antriggert und motzig werden lässt.
Und somit ist mein Fastenprojekt Nummer 1 an Start:Meckerfreie Zone. Von Nummer 2 lest ihr nächste Woche.