Der Tag war anstrengend. Zu müde. Zu viele Aufgaben. Schmerzhafte Erkenntnisse. Nervenaufreibende Diskussionen. Kopfweh. Schnupfen.
Und dann noch dieser Lebkuchen, den ich unbedingt backen wollte. Kinder, die stritten, Chaos verbreiteten und denen ich mehr Serienzeit erlaubte, als normal.
Dann die flüssige Schokolade, die übrig blieb. Ein Apfel zum Dippen. Ein einsamer Küchenhocker, nur für mich. Ein Mama-Moment. Einmal in Ruhe aus dem Fenster sehen. Die erleuchteten Häuser bewundern. Dankbar sein – für den Moment.
Die News auf dem Handy checken. Lesen, dass Aleppo endlich evakuiert werden kann, dass tausende Familien diese Todesfalle verlassen dürfen. Tränen. Aus Erleichterung, aus Trauer, aus Mitgegühl, aus Ohnmacht. Dankbar sein – für mein Leben. Für mein unverdient glückliches, privilegiertes Leben in Frieden und Sicherheit.
Dankbar sein. Für die Menschen, die täglich ihr Leben riskieren, um dort zu helfen. Dankbar sein, für alle, die sich einsetzen. Für alle, die nicht aufgeben.
Ein “Mama” zerreißt die Stille. Ich werde gebraucht. Hier an meinem Ort. Da, wo ich meine Aufgaben erfüllen darf. Danke, dass ich es so einfach haben darf.