Ich bin erschöpft! Der Start in die dritte Adventswoche lief etwas anders als geplant. Wer meinen Advent hinter schmutzigen Fenstern mochte, wird meinen Advent über der Kotzschüssel lieben. Sarkasmus Ende.
Ein Kind musste heute zeitig geholt werden und hängt seither – na eben über der Kotzschüssel. Der Tag begann bereits viel zu früh – um 4 Uhr morgens entschied das Kleinkind, dass nun Morgen sei. Die Autoscheiben waren heute nicht vereist – sondern von Elsa persönlich in einen Eispalast verwandelt worden. Es dauerte über eine halbe Stunde, diese halbwegs davon zu befreien. Es ging so weiter – ein ganz normaler Wahnsinnsvormittag mit dem Kleinkind und dann reihte sich noch das letzte verbliebene gesunde Großelternteil in den Stand der Kranken ein. Der Magen-Darm Infekt des Kindes als höchste Eskalationsstufe klingt da fast schon nach Klischee.
Irgendwann am späten Nachmittag bin ich im Dämmerlicht in die Küche getappt, auf der Suche nach einem Glas Wasser und einer Minute Ruhe. Und da leuchtete es – einsam und allein mitten in der selbst gefertigten Winterlandschaft am Küchenfenster.
Das Kleinkind hatte wohl bei einem seiner morgendlichen Ausflüge auf die Fensterbank ein LED-Licht angestellt und ich habe es nicht bemerkt. Stattdessen hatte ich sie nur genervt aus der Weihnachtsdeko gezogen und mich gefragt, wie lange meine Nerven wohl heute halten würden.
Nun wusste ich es – sie hielten. Bis zum Abend und notfalls auch die ganze Nacht. Ich kann das – selbst wenn morgen gleich vier von uns kotzen. Das geht vorbei – und das kleine Licht leuchtet tapfer weiter.