Eltern sein, Familie leben

Freitagspizza am 16.09.2016

Ich bin grummelig, ihr Lieben! Hinter mir liegen total anstrengende Tage. Diese Woche musste ich noch einmal Fortbildung mit Arbeit, Arbeit mit Kindern, Kinder mit Hobbys, Hobbys mit Ehrenamt und Ehrenamt mit Fortbildung vereinbaren. Das Ganze passenderweise zum Teil ohne Großeltern – und noch viel besser – ohne Mann. Der ist nämlich auf dreitägiger Dienstreise und kommt heute mit viel Glück pünktlich zum Abendessen zurück. Ich bin müde, müde und geschafft. Die letzten Nächte waren eher bescheiden und die Tage, naja, lang halt. Zusammen mit der Sonne hat sich auch meine Euphorie der letzten Wochen irgendwie verkrümelt. Während ich in den letzten Tagen noch wahnsinnig viel Elan hatte und mir dadurch gleich mal noch ein riesen Projekt aufgehalst habe (Organisation eines Kinderfestes – in drei Wochen – ist doch kein Ding, oder?), könnte ich heute einfach nur ins Bett fallen und mir die Decke über den Kopf ziehen. Aber eigentlich nicht mal das, denn mein Rücken tut auch noch weh. Wo ist das „nicht-mein-Tag“ Schild, wenn man es mal braucht?

Diese anstrengende Woche stand ansonsten ganz im Zeichen von Abschied und Neubeginn. Meine Fortbildung hat zum zweiten Mal stattgefunden und ist immer noch toll und ich war das letzte Mal im Büro. Ich habe mit den Kolleginnen und Kollegen Zwetschgen- und Apfelkuchen gegessen, bin toll beschenkt worden und habe unglaublich viele liebe und wertschätzende Worte mit auf den Weg bekommen. Ich habe festgestellt, dass es gut tut, dass ich diesen Schritt freiwillig gegangen bin und das sich nicht auf den Tag gewartet habe, an dem all meine Verträge ausgelaufen und all meine möglichen Jahre in der Wissenschaft aufgebracht sind. So konnte ich ganz unbefangen, fröhlich und ohne bittere Gefühle gehen, ohne enttäuschte Erwartungen und ohne Verzweiflung und Leere. Ich kann allen, die in diesem Zirkus perspektivlos festhängen nur empfehlen, sich irgendwann zu lösen.

 

Verabschiedet haben wir uns auch vom Sommer. Wir haben ihn noch einmal richtig ausgekostet in den letzten Tagen, haben versucht jeden Sonnenstrahl festzuhalten und zu speichern. Ich kam mir vor wie die kleine Maus Frederick, die nicht arbeitet, sondern Sonne, Farben und Wörter für die grauen Wintertage sammelt. Der Haushalt blieb Haushalt, das Abendessen fand auf der Picknickdecke statt und jeden Abend hatte ich nasse, dreckige, glückliche Kinder unter der Dusche stehen.

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Jetzt darf er gern gehen, dieser wunderschöne Sommer und dem Herbst Platz machen. Ich freue mich auf Trauben, Strumpfhosen, Stiefel (ich brauche neue, übrigens), Tee, Fernsehabende im Keller und den Bücherstapel, der neben meinem Bett bereit liegt.

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Welche Pizza wir heute essen, das kann ich bisher nur orakeln. Mein Mann hängt noch irgendwo auf der Autobahn fest, die Kinder gehen noch zum Schwimmen und mein Nervenkostüm ist jetzt schon nicht mehr sonderlich belastbar. Eigentlich wäre ein guter Tag, um die restlichen Tomaten von draußen zu ernten und die Paprika – aber vielleicht kommt unsere Pizza heute auch einfach mal wieder vom Italiener um die Ecke.

Fotos: Inka Englisch (Link)

Über mich:

Unternehmerin, Erziehungswissenschaftlerin, Familienberaterin, Autorin, dreifache Mama und vor allem für Sie und ihre Familie da.

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