Eltern sein, Familie leben

Freitagspizza am 12.05.2017

Ich bin ziemlich irre. Habt ihr das gewusst? Hier zu Hause fällt das manchmal gar nicht so auf (außer wenn ich meinen Mann abends stundenlang mit Details aus dem Schattenjäger-Universum langweile vielleicht). Es fällt nicht auf, weil hier alle total irre sind. Mein Mann zum Beispiel. Der sagte nämlich vor zwei Wochen zu mir: Lass uns eine Wand in den großen Kellerraum einziehen und einen Wäschekeller bauen. Ich habe nicht widersprochen, weil ich ja auch irre bin. Wäre ich nicht irre, hätte ich ihn vielleicht gebremst und darauf hingewiesen, dass wir dieses Jahr bereits sehr viel Geld ausgegeben haben – und dass wir gerade keine Zeit für ein solches Großprojekt haben.

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Stattdessen habe ich angemerkt, dass dann der antike Schrank meiner Oma ins Wohnzimmer muss, weil der Kellerraum mit Wand für ihn zu klein ist. Dann hat der Mann den Schreiner unseres Vertrauens angerufen und ehe ich meine to-do Listen ordnen konnte, ging es los. Wäre ich nicht irre, hätte ich Stopp gerufen und das Projekt wenigstens auf den Spätsommer verschoben, wenn ich Zeit für sowas habe. Stattdessen kam der Schreiner, während der beste Ehemann in Hannover weilte und nachdem er und sein Kollege Omas antikes Buffet nach oben und meine Schränke nach unten gewuchtet hatten und unten rumlärmten und Wände bauten, fiel mir auf, dass der olle Schrank sich zwar toll im Wohnzimmer machte, aber dass er auch dringend Freunde brauchte.

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So rief ich meinen tollen Papa an, bestellte ihn zum Kinder sitten und fuhr ins schwedische Möbelhaus meines Vertrauens. Als der beste Ehemann nach zwei Tagen wieder auf der Matte stand, durfte er Schränke aufbauen und neu eingezogene Wände streichen. Ich räumte derweil das alte Geschirr mit dem Goldrand, das wir von seiner Oma bekommen haben, in den Schrank meiner Oma, mistete aus, erfand neue Ordnungen für neue Schränke und verzweifelte am Chaos um mich herum. Nebenbei schrieb ich an einem Konzept für ein – noch streng geheimes – Projekt, von dem ich euch im Herbst hoffentlich mehr berichten darf, übte mit dem Großen das kleine 1×1, führte ein Elterngespräch in der Schule, bastelte Einladungskarten für den bevorstehenden Star Wars Kindergeburtstag und bereitete das Muttertagsfrühstück für meine Spielkreis-Mamis vor.

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Und wer sich jetzt schlecht fühlt, weil sich das oben irgendwie so liest, als sei ich Super-Mami (naja, eine ziemlich irre Version von ihr zumindest), dem möchte ich anvertrauen, dass ich immer noch im Chaos hocke, dass sich im Schlafzimmer die Wäsche stapelt, dass die Kinderzimmer aussehen, als hätte eine Bombe eingeschlagen, das zwei Freundinnen mich diese Woche gefragt haben, ob ich sauer auf sie wäre, weil ich ihnen gar nicht mehr auf ihre Nachrichten antworte – und dass ich hunde-, hundemüde bin. Und ein bisschen glücklich, weil ich mich so freue, dass das Buffet meiner Oma so toll in unser Wohnzimmer passt und dass wir einen Wäschekeller haben.

Pizza gab es bei uns diese Woche übrigens schon am Dienstag – logischerweise vom Lieferdienst, wie man das so macht auf der Baustelle. Was wir heute Abend schönes machen, das verrate ich euch nächste Woche.

Habt ein zauberhaftes Wochenende.

Eure Daniela

Fotos: Inka Englisch (Link)

Über mich:

Unternehmerin, Erziehungswissenschaftlerin, Familienberaterin, Autorin, dreifache Mama und vor allem für Sie und ihre Familie da.

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